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Leonie Schöler

Beklaute Frauen

Denkerinnen, Forscherinnen, Pionierinnen: Die unsichtbaren Heldinnen der Geschichte

Bestseller Platz 7
Spiegel Hardcover Sachbücher

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Wie Frauen Geschichte schrieben – und Männer dafür den Ruhm bekamen

Muse, Sekretärin, Ehefrau – es gibt viele Bezeichnungen für Frauen, deren Einfluss aus der Geschichte radiert wurde. Für deren Leistungen Männer die Auszeichnungen und den Beifall bekamen: Wissenschaftlerinnen, deren Errungenschaften, im Gegensatz zu denen ihrer männlichen Kollegen, nicht anerkannt wurden. Autorinnen, die sich hinter männlichen Pseudonymen versteckten. Oder Künstlerinnen, die im Schatten ihrer Ehemänner in Vergessenheit geraten sind. Lebendig und unterhaltsam erzählt die Historikerin Leonie Schöler ihre Geschichten, sie zeigt, wer die Frauen sind, die unsere Gesellschaft bis heute wirklich vorangebracht haben. Und sie verdeutlicht, wie wichtig die Diskussion um Teilhabe und Sichtbarkeit ist. Dabei wird klar: Hinter jedem erfolgreichen Mann steht ein System, das ihn bestärkt; vor allen anderen steht ein System, das sie aufhält.

Mit zahlreichen Abbildungen und Infokästen

»Ein ausgesprochen interessantes Buch, bei dessen Lektüre man sich fragen kann, warum die eine oder andere Fehlentscheidung der Vergangenheit nicht längst gerade gerückt wurde.«

NDR Kultur (08. March 2024)

Hardcover, Pappband, 416 Seiten, 13,5 x 21,5 cm, 22 s/w Abbildungen
ISBN: 978-3-328-60323-8
Erschienen am  28. February 2024
Lieferstatus: Dieser Titel ist lieferbar.

Rezensionen

Das ist kein Fehler im System – das IST das System

Von: Edith N.

28.04.2024

Neu war mir nicht, dass Frauen zwar oft die (wissenschaftliche, politische oder künstlerische) Arbeit gemacht haben, aber Männer dafür Ruhm und Anerkennung erhielten. Dazu habe ich zu viel über Forschung gelesen und von jung auf den Schilderungen meines Vaters gelauscht, der gerne Biographien las und immer wieder fassungslos war: „XY war ja ein bedeutender Mann – aber wie er die MENSCHEN behandelt hat …!“ Und dann erzählte er Haarsträubendes über berühmte Herren und deren Umgang mit Angehörigen und Kolleg:innen. Ich bin also mit diesen Geschichten aufgewachsen. Gut, könnte man sagen, das sind war anno dunnemals. Warum sollten wir uns heute noch damit beschäftigen? Weil’s fair wäre. Weil Geschichte uns die Gegenwart erklärt. Und weil es sowas immer noch gibt. Nur vielleicht ein kleines bisschen subtiler als vor hundert oder zweihundert Jahren. Ich kann mich jedes Mal aufs Neue aufregen, wenn ich lese, wie die Kollegen der Biochemikerin Rosalind Franklin heimlich in ihren Unterlagen herumschnüffelten, ihre Daten abgriffen, sie als die eigenen ausgaben – und damit schließlich den Nobelpreis bekamen. Wie das ans Licht gekommen ist? Einer der Herren hat in seiner Autobiographie mit diesem Coup angegeben. Nicht ein Hauch von Unrechtsbewusstsein! – Hallo? In welcher Welt ist denn sowas in Ordnung? Solche Geschichten gibt’s hier viele. Wissenschaftlerinnen, die nur heimlich durch den Hintereingang in ihr Labor schleichen durften, damit nur ja keiner sieht, dass hier eine Frau forscht. Frauen mit Doktortitel, die allenfalls als unbezahlte Assistentin arbeiten durften, bevorzugt für Ehemann oder Bruder. Was soll das? Wer hat solche absurden Regeln gemacht? Na ja: die, die das Sagen hatten und die, die was zu verlieren hatten. „Das ist […] kein Fehler im System, das IST das System. Unsere kapitalistische Gesellschaft basiert darauf, dass einige profitieren, während andere ausgebeutet werden. Die Ehe ist ein Fundament dieser Ausbeutung, denn sie stellt Frauen in den Dienst von Männern ohne sie dafür zu bezahlen. […] Männer sollen ihre wertvolle Zeit nicht mit wirtschaftlich unrentablen, störenden Aufgaben verschwenden, sondern vorankommen.“ (Seite 94) Das klingt schon krass. Aber wenn man an die ganzen Gender-Gaps denkt (Gender-Time-Gap, Gender-Care-Cap, Gender-Pay-Gap und wie sie alle heißen), die dafür sorgen, dass Frauen häufiger in Teilzeit arbeiten, ihren Tag mit häuslichen Aufgaben füllen und insgesamt weniger verdienen, ist das nicht von der Hand zu weisen. Das hat sich so entwickelt, und da stecken wir immer noch drin. Und so gut der Universalismus („Mensch ist Mensch“) in der Theorie klingt: Wir haben was anderes verinnerlicht: „Als Blaupause des Menschen und des menschlichen Daseins wurde in der patriarchal geprägten Neuzeit gesellschaftlich fast immer der weiße, gut situierte cis-heterosexuelle Mann der westlichen Hemisphäre gesetzt.“ (Seite 255) – „Christlich“ nicht zu vergessen! Was von dieser Blaupause abweicht, wird misstrauisch beäugt, nicht ernst genommen, ausgegrenzt und/oder ignoriert. Da haben die „beklauten Frauen“ oft mehr als nur das „falsche“ Geschlecht als Handicap gehabt. Es ist ja nachvollziehbar, dass sich eine bisher privilegierte Gruppe wehrt, wenn plötzlich Menschen in ihren Bereich vordringen wollen, die anders sind als sie selbst. Das erzeugt zunächst mal Abwehr: „Die sollen gefälligst draußen bleiben und uns keine Konkurrenz machen!“ Wenn sich die anderen trotzdem reindrängeln und mit ihrem Tun auch noch erfolgreich sind, wird das von den angestammten Gruppenmitgliedern als Bedrohung empfunden. Ob in Wissenschaft, Kunst, Politik oder Militär: Sobald die Frauen ankommen und auch ihr Stück vom Kuchen haben wollen, gibt’s Ärger. Niemand sagt, dass alle Männer grundsätzlich so dachten und denken, aber die, die sich von den gesellschaftlichen Veränderungen bedroht oder auch nur gestört fühlten, haben den Frauen oft besonders deutlich gemacht, dass sie dem Mann nicht gleichgestellt waren. Wozu ist man schließlich in der Position, die Regeln zu machen? Und so werden Frauen und andere marginalisierte Gruppen ausgebremst, ausgenutzt, ausgegrenzt und deren Leistungen totgeschwiegen. Auf diese Weise kommt‘s zu den „unsichtbaren Heldinnen der Geschichte“, von denen im Buch-Untertitel die Rede ist. Wie wir aus dieser Nummer wieder rauskommen? Das ist eine gute Frage! Eine Patentlösung hat die Autorin auch nicht. Es gibt nicht den einen Knopf, auf den man drücken muss, und – zack - kommt es nur noch auf die Fähigkeiten eines Individuums an und auf sonst nichts. Es ist mal ein Anfang, die unsichtbar gemachten Frauen in den Blickpunkt der Öffentlichkeit zu rücken und ihnen wenigstens einen Teil der Anerkennung zukommen zu lassen, die ihnen zu Lebzeiten verwehrt wurde. Es kann auch nicht schaden, sich der Regeln bewusst zu sein, nach denen auch heute noch gespielt wird. – „Hinter jedem erfolgreichen Mann steht ein System, das ihn bestärkt; vor allen anderen steht ein System, das sie aufhält.“ (Seite 19) – Wenn man das rechtzeitig durchschaut, kann man vielleicht doch noch verhindern, dass einem jemand die Butter vom Brot nimmt. Das Buch ist aufschlussreich und auf eine grimmige Weise unterhaltsam. Und hier wird nicht nur irgendwas behauptet: die Autorin hat ausgiebig recherchiert. Rund 80 Seiten mit Anmerkungen, Literatur- und Quellenverzeichnis sowie Literaturempfehlungen kommen nicht von ungefähr.

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Die Geschichte darf sich nicht wiederholen!

Von: Alexandra Antipa

25.04.2024

Ich war schon immer der festen Überzeugung, dass Frauen mehr Anerkennung verdienen, vor allem, wenn sie in Bereichen, die normalerweise von Männern dominiert werden, Unglaubliches geleistet haben. Nun, genau darum geht es in diesem Buch, und das macht es eigentlich so erstaunlich. Willkommen in dem Teil der Geschichte, der von Frauen geschrieben wurde. In diesem Buch entdeckst du die verschiedenen Rollen, die Frauen gespielt haben und wie wichtig sie für die Welt waren, in der wir heute leben. Dieses Buch macht dir klar, wie sehr wir immer noch darum kämpfen müssen, dass wir als Frauen respektiert werden. Meine Meinung: Was in diesem Buch gezeigt wird, mag uns vielleicht nicht gefallen, aber es ist die Wahrheit. Im Laufe der Geschichte wurden Frauen immer wieder benutzt, anstatt ihnen den Platz und die Anerkennung zu geben, die sie verdient haben. Männer haben stattdessen die Anerkennung erhalten, während ihre bessere Hälfte ignoriert wurde. Das Buch ist hervorragend recherchiert und beleuchtet, wie ungleich die geschlechtsspezifischen Leistungen sind. Wir haben zwar Fortschritte gemacht, aber ich denke, das Buch erinnert uns daran, dass die Arbeit noch lange nicht abgeschlossen ist. Denk nur daran, dass Frauen für ähnliche Positionen immer noch schlechter bezahlt werden als Männer. Ich war mehr als beeindruckt davon, wie gut das Buch recherchiert war, aber auch von der Fähigkeit der Autorin, Geschichten zu erzählen. Sie stellt immer sicher, dass der historische Kontext klar ist und liefert wertvolle Argumente für die feministische Bewegung. Das Buch ist ein Schritt in die richtige Richtung und wirkt nie moralisierend oder absurd. Im Gegenteil, es erinnert uns daran, dass Frauen schon immer für ihre Rechte kämpfen mussten und dabei nur selten erfolgreich waren. Wir leben in modernen Zeiten und es liegt an uns, unseren Töchtern beizubringen, dass sie gleiche Rechte verdienen. Ich denke, dass dieses Buch von Teenagern und jungen Frauen gelesen werden sollte, um ihnen zu zeigen, dass die Vergangenheit nicht so weit zurückliegt. Leonie Schöler hat definitiv ein Buch geschrieben, das es verdient, im Rampenlicht zu stehen. Ich würde mir wünschen, dass auch Männer dieses Buch lesen, um zu verstehen, dass auch sie zum Kampf für Gleichberechtigung beitragen können, anstatt den gleichen Weg zu gehen. Ich habe das Buch ohne Luft zu holen gelesen und muss zugeben, dass mich viele Stellen schockiert haben. Ich glaube fest an die Gleichstellung der Geschlechter und möchte, dass alle Frauen die Anerkennung erhalten, die sie verdienen. Wenn wir dafür sorgen, dass Männer sich unwohl fühlen, dann bedeutet das, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Denn Veränderungen sind immer unangenehm und wir sollten nicht zulassen, dass sich die Geschichte wiederholt. Zusamennfassung: Das war eine der unglaublichsten Lektüren seit langem. Sie erinnert uns daran, dass Frauen noch einen langen Weg vor sich haben, bevor sie als gleichberechtigt mit den Männern anerkannt werden. Die Geschichte war grausam zu Frauen und wir haben die Verantwortung, dafür zu sorgen, dass es besser wird. Ich war so beeindruckt von der Menge an Recherche, die hinter diesem Buch steckt, und ich liebe den Schreibstil einfach. Ein Buch, das von Frauen und Männern gleichermaßen gelesen werden sollte, vor allem von der jüngeren Generation. Lasst uns gemeinsam daran arbeiten, die Welt zu einem besseren Ort zu machen.

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Vita

Leonie Schöler, geboren 1993, ist Historikerin, Journalistin und Moderatorin. Auf ihren beliebten TikTok- und Instagram-Kanälen (@heeyleonie) vermittelt sie spannendes Geschichtswissen und klärt ihre über 230.000 Follower*innen regelmäßig über die Vergangenheit und aktuelle politische Geschehnisse auf. Als Redakteurin und Filmemacherin mit Fokus auf Webvideos liefen ihre Recherchen bei diversen funk-Produktionen, unter anderem »Jäger und Sammler«, das »Y-Kollektiv« und »Auf Klo«. Im Sommer 2021 erschien ihre Dokumentation über das System Tönnies für ZDFinfo, im Januar 2022 ihre achtteilige Webvideoreihe zur Wannsee-Konferenz für das ZDF. Zudem moderierte Schöler ab November 2022 in ihrer Rolle als Historikerin das ZDFinfo-Format »Heureka« auf YouTube. Leonie Schöler lebt in Berlin. »Beklaute Frauen« ist ihr erstes Sachbuch.

Zur Autorin

Events

14. Mai 2024

Leonie Schöler zu Gast bei der Bayerischen Staatsbibliothek München

19:00 Uhr | München | Lesungen
Leonie Schöler
Beklaute Frauen

15. Mai 2024

Leonie Schöler zu Gast bei der Petra-Kelly-Stiftung, München

18:30 Uhr | München | Lesungen
Leonie Schöler
Beklaute Frauen

06. Juni 2024

Leonie Schöler zu Gast in Rostock

Rostock | Lesungen
Leonie Schöler
Beklaute Frauen

05. Sept. 2024

Leonie Schöler zu Hause in Lüneburg

20:00 Uhr | Lünburg | Lesungen
Leonie Schöler
Beklaute Frauen

Videos

Pressestimmen

»Ein großer Wurf. Ein Kompendium, das zu weiteren Debatten einlädt.«

nd.DerTag (06. March 2024)

»Lesenswert.«

Welt am Sonntag (10. March 2024)

»Ein gut leserlicher Einstieg für alle, die eine feministisch aufgeklärte Lesart unserer Geschichte kennenlernen wollen und definitiv empfehlenswert.«

Rhein-Neckar-Zeitung (08. March 2024)

»Lesenswert!«

Woman (07. March 2024)

»Wichtig und aufschlussreich. Ein Muss für alle, die sich für die Geschichte der Wissenschaft und die Situation von Frauen in der heutigen Welt interessieren.«

Wild Magazin (20. March 2024)

»Fundiert recherchiert.«

P.M. History (12. April 2024)

»Schölers grandioses Werk gleicht einer Beweissammlung, welche die Existenz eines Systems, das Männer bevorzugt und alle anderen blockiert, ein weiteres Mal bestätigt.«

Der Standard (23. April 2024)

»Dieses informative, aber auch humorvoll geschriebene Buch öffnet die Augen und hilft, die Missstände zu erkennen.«

familien-welt.de (08. March 2024)